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WIR STARTEN HEUER GLEICH MIT EINEM PHILOSOPHOISCHEN SALON. WARUM?

Damit wir nicht weiter in Einzelteile zerfallen und die Verbindunglinien zwischen uns stärken. Lasst euch von den großen Fragen, den starken Begriffen, dem gehaltvollen Buch nicht abschrecken. Kommt einfach dazu. Wir üben sehr entspannt gemeinsam.

DARUM GEHT ES:

In ihrem Buch „Die Qualen des Narzissmus“ beschreibt Isolde Charim, dass Narzissmus heute nicht nur ein individuelles Problem ist, sondern eine gesellschaftliche Erwartung darstellt. Es wird erwartet, dass Menschen ihre Einzigartigkeit und ihr „besonderes Selbst“ präsentieren und optimieren.

Charim argumentiert weiters, dass der gesellschaftliche Narzissmus eine Entpolitisierung des Individuums bewirkt. Anstatt sich mit sozialen oder politischen Themen auseinanderzusetzen, wird der Fokus auf die eigene Individualität und Selbstoptimierung gelenkt. Dadurch entsteht eine gesellschaftliche Passivität. Die Energie fließt in die Selbstdarstellung, anstatt in kollektive Aktionen oder in das gemeinsame Gestalten gesellschaftlicher Veränderung.

Vor allem soziale Medien provozieren, dass sich der „Besonderungs“-Wettbewerb immer weiter intensiviert, sich das Streben nach Selbstinszenierung und Anerkennung durch Likes, Kommentare und Follower ständig verstärkt. Und jetzt? Was machen wir damit? Was braucht es, um, anstatt auf ständige Selbstoptimierung und Selbstdarstellung fixiert zu sein, Wege zu finden, sich stärker kollektiv zu engagieren und solidarisch zu sein?

Charim denkt laut darüber nach, dass wir die gesellschaftlichen Erwartungen an Individualität und Einzigartigkeit kritisch hinterfragen und echte zwischenmenschliche Beziehungen wieder in den Vordergrund stellen sollten. Das wollen wir gemeinsam am 28. Jännern versuchen.

Es soll kein moralisierendes Lästern werden, sondern ist eine Einladung, zu verstehen, darüber nachdenken, Erkenntnisse zu gewinnen, anregende oder aufregende Fragen für ein gelingendes Leben zu kreieren.

Wie es zu diesem bereit- und freiwillig selbst auferlegten Druck zur Selbstoptimierung kommen konnte, wollen wir bei diesem Treffen zu entschlüsseln versuchen. Demgegenüber erlauben wir uns aber auch die Frage, was der Unterschied gegenwärtiger Selbstoptimierungspraktiken zur alten philosophischen Idee ausmacht, dass eine Vollendung im Sinne eines, ethisch gesprochen, geglückten und gelungenen Lebens, möglich ist.

 

EIN BUCH, EIN FILM, EIN RÄTSEL:

Ausgehend von einem Buch, einem Film und einer Frage möchten mein Kollege Markus Aman und ich mit euch philosophieren, kritisches Denken und gemeinsame Reflexion fördern. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Programmgestaltung von Markus Amann: Um uns diesem Thema anzunähern, werden wir uns mit einem geistreichen Text der österreichischen Philosophin, sowie Falter- und taz-Kolumnistin Isolde Charim auseinandersetzen. Um noch mehr Perspektiven auf die Frage zu eröffnen, schlage ich weiters einen Film vor, mit einer angehängten eine Rätsel-Aufgabe.

• Der Text: Isolde Charim: Die Qualen des Narzissmus, Paul Zsolnay Verlag, Wien 2022. – Zum Buch findet man auch Interviews im Netz wie zBps.: Sternstunde Philosophie: Isolde Charim – Wie narzisstisch ist unsere Gesellschaft?
• Der Film: Terrence Malik, Ein verborgenes Leben (A Hidden Life), Deutschland/USA 2019.
• Die Rätsel-Aufgabe: In welchem Verhältnis steht der Inhalt des Films Ein verborgenes Leben zum Thema “Selbstoptimierung oder Vollendung”?

FÜR ALLE:

Alle können hier teilnehmen. Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Neugierde und Freude am gemeinsamen Nachdenken reichen völlig. Es ist auch möglich an diesem Abend teilzunehmen, ohne das Buch gelesen und den Film gesehen zu haben. Markus Aman wird anfangs dazu Einblicke geben

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Zeit: Dienstag, 28. Jänner 17 – 20 Uhr

Ort: Sichtart, Mariahilfer Straße 112 / 1 / 9

Kostenbeitrag: 90.- inkl. MwSt. (Teilnahmebestätigung als Fortbildung auf Anfrage möglich.)

Anmeldung: info@sichtart.at

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Markus Amann, Philosoph, philosophischer Praktiker, Supervisor, Coach

Elisabeth Sechser, Organisationsentwicklerin, Publizistin, Expertin für New Work und Caring Economy