Führung ist zu wichtig, um sie nur Führungskräften zu überlassen. Kollegiale Führung, ist die auf viele Kollegen und Kolleginnen dynamisch und dezentral verteilte Führungsarbeit anstelle von zentralisiert Führung durch einige exklusive Führungskräfte. Oder ganz kurz: Führungsarbeit statt Führungskräfte.
- Kollegiale Führung verkraftet es gut, wenn einige KollegInnen mal oder immer geführt werden wollen. Nicht jeder möchte immer, bei allen Gelegenheiten oder nur zu bestimmten Themen führen und entscheiden.
- KollegIn ist jeder und jede, der innerhalb der Organisation mitarbeitet, egal ob angestellter Mitarbeiter, Inhaberin, Auszubildende, Zeitarbeitskraft, Freiberuflerin oder Praktikant.
- Je nachdem, welche Fähigkeiten ein Kontext erfordert und wer diese bieten kann. Dabei kann eine Person die Zuständigkeit für einen Bereich und einen längeren Zeitraum übertragen werden, ebenso wie eine einmalige Entscheidungsaufgabe.
- Nicht unten oder oben ist relevant, sondern wer für welche Führungs- und Entscheidungsbedarfe der/die jeweils Passende ist. Dazu gehören nach außen gerichtete operative und strategische Entscheidungen ebenso wie organisationale Entscheidungen zur Weiterentwicklung der internen Zusammenarbeit und Organisation.
- Je dynamischer und komplexer das Geschäft und die Organisation werden, desto weniger sind einzelne zentrale Akteurinnen in der Lage, allein sinnvoll zu entscheiden, und desto wichtiger wird die (hierarchie-)übergreifende Kooperation.
- Führungskräfte gibt es weiterhin – aber nicht mehr vorgesetzt, exklusiv und unbefristet, sondern situativ: Jede KollegIn ist mehr oder weniger auch „Führungskraft“ als selbstverständlicher Teil ihrer Arbeit.
Quelle: Das kollegial geführte Unternehmen, Bernd Oestereich, Claudia Schröder, 2016
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