Ringen mit dem Neuen ist kein Widerstand gegen Veränderung! Menschen leisten keinen Widerstand gegen Veränderung. Je mehr Veränderungs-Widerstand Sie beobachten, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihre Methoden Mist sind.
Edwards W. Deming lehrte uns, dass Widerstand mit größter Wahrscheinlichkeit einen anderen Ursprung hat als von einzelnen Menschen ausgehend: “94% der Probleme im Business sind System-getrieben nur 6% sind Menschen-getrieben.“ Der Wurm steckt im System – fast immer! Change sollte sich also vor allem mit Arbeit am System beschäftigen.
Statt Change Management sollten wir das Handwerk der Veränderung demzufolge als disziplinierte Übung in konstruktiver Irritation praktizieren. Irritation ist die einzige Möglichkeit, wie wir auf ein System einwirken können. Nach der Irritation müssen wir uns darauf beschränken, die Wirkungen und Rippeleffekte zu beobachten. Um dann wieder zu irritieren. Dann zu beobachten. Und so weiter und so fort. Jede Irritation kann das System im Jetzt in einen neuen Zustand flippen. Auf alle Fälle aber: Irritieren Sie erneut! Wenn Sie Glück haben, und die Irritation noch dazu clever genug war, ist der neue Jetzt-Zustand eine Ausprägung des beabsichtigten Zustands.
Sinnvoll und wirkungsvoll irritieren – Irritation als konstruktives Kraftfeld nutzen.
Quelle: Niels Pflaeging, Change ist so wie Milch in Kaffee geben,
26. April 2017 https://de.linkedin.com/pulse/change-ist-so-wie-milch-kaffee-geben-niels-pflaeging
„Methode muss immer dem Problem angemessen komplex und sozial sein. Je komplexer das Problem ist, desto komplexer und sozial lebendiger muss die Methode sein, die wir verwenden. Nichts ist schlimmer als kristallisierte, erstarrte Methode: „Tote“ Methode, angewandt auf lebendige Probleme.