Wie wir lernen, die Welt wieder zu verstehen. Die Welt ist so kompliziert, dass wir uns dran gewöhnt haben, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Aber diese Blindheit können wir uns nicht mehr leisten, argumentiert Wolf Lotter. Sein Buch zeigt, wie wir die Welt in ihren Zusammenhängen neu verstehen können.
Wir leben in einer Wissensgesellschaft, über die wir nur wenig wissen. Wir reden zwar viel darüber, aber was mit den Netzwerken der Technik, der Ökonomie und des Klimas, mit Zivilgesellschaft und mehr Mitbestimmung, mit weniger Hierarchien oder einer zeitgemäßen Bildung wirklich gemeint ist, durchschaut keiner so richtig. Es fehlt uns aber nicht nur an Durchblick, wir trauen ihn uns auch kaum noch zu.
Wolf Lotter ermutigt zu einem neuen Selbstbewusstsein – allerdings auf der Basis eines konsequenten Umdenkens. Wir müssen uns vom blinden Glauben an Experten verabschieden, stattdessen in eigenes Wissen investieren und wieder lernen, Zusammenhänge herzustellen. Was so entsteht, sind keine intellektuellen Konstruktionen, sondern Bausteine sozialer Gemeinschaft.
Lotters Aufforderung, wieder in Zusammenhängen zu denken, uns von der Bevormundung durch die allfälligen Besserwisser zu befreien und wieder den Wald und die Bäume zu sehen, bedeutet auch: Wir alle müssen ein bisschen Generalisten werden.
Portrait: Wolf Lotter, Jahrgang 1962, ist seit Ende der 80er Jahre Wirtschaftsjournalist und laut “Journalist” “Deutschlands scharfzüngigster Wirtschaftsessayist”
Der geborene Österreicher arbeitete zunächst für die Redaktionen der Nachrichtenmagazine “News” und “profil” in Wien, wo er sich bereits in den frühen 1990er Jahren mit den Auswirkungen des jungen Mediums Internet auf die Wissensgesellschaft beschäftigte.1998 wurde er Autor und Redakteur des vom Spiegel-Verlag/Manager-Magazin in Hamburg
gegründeten Wirtschaftsmagazins “Econy”. Ein Jahr darauf war er Gründungsmitglied von “brand eins”, dem heute erfolgreichsten Wirtschaftsmagazin im deutschsprachigen Raum.